Am Anfang war der Punkt. Nika Jonsson und Volker Schütz eröffnen in diesem Jahr das EviMus-Festival für elektroakustische und visuelle Musik mit einer oszilloskopischen Performance, bei der Ton und Bild untrennbar zusammenhängen. Sie erzeugen mit mathematischen, künstlerischen und musikalischen Verfahren Signale, die sich sowohl als hörbare Schwingungen, als auch als sichtbare Grafiken in einem historischen Oszilloskop darstellen lassen. Es gibt dabei nur ein Signal, das beides zugleich hervorbringt. Dabei müssen Bild und Ton in ihrem Gebiet jeweils Abstriche machen, um das jeweils andere zu ermöglichen. Aus dieser Einschränkung entwickelt sich bei Jonsson und Schütz ein großer, skurriler Reichtum, ein neuer, ungehörter Formenschatz, der mal eben die Gesetze der Musik auf den Kopf stellt, um aus einer simplen Schwingung ein gegenständliches Bild zu erzeugen. Ihr „Konzert“ beginnt somit mit dem elementarsten grafischen Element, dem Punkt. Dann folgen eine Linie, mehrere Linien und dann Bäume, Hasen und Außerirdische! Die den Bildern innewohnende Musik ist stets mit dabei, man kann ihre Abhängigkeiten sehen und hören und wenn der musikalische Teil die Führung übernimmt, dann brechen die fragilen Grafiken auf’s Schönste zusammen. Ein spannendes Erlebnis zwischen Unfug, Kunst und Wissenschaft …
Volker Schütz ist Medienkünstler, verfügt über eine Körperteilverlängerungsmaschine, fälscht in der Forschungsstelle für Fiktionale Mykologie Pilze und erzeugt Kunst mit Algorithmen und Maschinen.
Nika Jonsson erzeugt Schwingungen durch den Einsatz ihrer Stimmbänder und weitet derzeit ihr Forschungsgebiet von Feenmythologie beim Projekt „Trallskogen“ auf außerirdische Lebensformen aus.